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Reisetipp: Namibia Wandern und Trekking in der Wüste
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Reisetipp: Namibia | Wandern und Trekking in der Wüste
Namibia hat noch unberührte Landschaften und ist daher ein Traumziel zum Wandern, egal ob für eine Tageswanderung oder ausgedehnte Trekkingtouren. In diesem Artikel möchte ich einige Tipps geben zu den schönsten Zielen zum Wüstenwandern in Namibia.
Individual oder mit einer Gruppenreise?
Beide Reisearten haben ihren Reiz und auch ihre Berechtigung. Vorteil der Individualreise ist sicher, dass man den Tagesablauf selbst bestimmen kann und dort wo es einem besonders gut gefällt, einfach länger verweilen. Nachteil sind die unter Umständen höheren Kosten, wenn man in besonders abgelegene Gebiete will, die eine lokale Begleitung voraussetzen. Vorteil der Gruppenreise ist, dass sich der Veranstalter um alles kümmert, man also die wertvolle Urlaubszeit unbeschwert genießen kann. Nachteil ist natürlich, dass man sich an den gesteckten Zeitplan der Gruppe halten muss.
Ist Wandern in Namibia einfach?
Weite Teile Namibias sind staatlicher Naturpark oder privates Farmland. Das gilt auch für die Namib-Wüste. Könnte man die komplette Sahara von West nach Ost durchqueren, ohne eine einzige Wegsperre zu finden, so ist die Namib leider eine Wüste mit Zäunen. Aber keine Angst: oft liegen diese hunderte Kilometer auseinander! Die schönsten Flecken aber sind für den Touristen meist nur schwer zugänglich. Das ist verständlich, denn die Regierung Namibias möchte die fragile Natur und ihre wild lebenden Tiere schützen.
Die Lösung: Entweder man braucht Beziehungen zu Farmbesitzern, um auf deren Gebiet wandern zu dürfen oder braucht eine Sondergenehmigung für die Nationalparks. Diese wird selten an Ausländer erteilt, einzige Chance ist dann, über einen Veranstalter, der ein Permit hat, in diese Wanderegionen zu kommen.
Die Trekkingrouten in der Namib:
Wandern in Sossusvlei | Dead Vlei | Big Daddy
Natürlich muss das Highlight als erstes genannt werden. Kaum ein Namibiatourist, der auf seiner Rundreise die imposanten Dünen von Sossusvlei nicht besucht. Und das zu Recht, denn die Landschaft hier ist wirklich sehr beeindruckend!
Die Region liegt im Naukluft Nationalpark, am westlichen Ende des Tsauchab Trockenflusses. Dorthin führt eine ca. 65 km lange Teerstraße vom Eingangstor des Nationalparks in Sesriem. Haupt-Attraktion ist die Düne Big Mama, weltweit wohl die am häufigsten besuchte Düne! Und meine ehrliche Meinung: Big Mama ist nicht unbedingt lohnenswert…
Viel interessanter ist das Dead Vlei mit seinen gerade bei Fotografen beliebten Motiven der 800 Jahre alten toten Kameldornbäume. Direkt über dem Dead Vlei thront die höchste Düne Namibias: Big Daddy.
Wanderempfehlung: Halbtagestour (mehr geht hier normalerweise nicht, da jeder Tourist zum Sonnenuntergang aus dem Park heraus sein muss), beginnend am Parkplatz des Dead Vlei. Zuerst ins Dead Vlei wandern (viele Spuren weisen den Weg) und von dort linker Hand (Nordflanke) Anstieg bis zum Dünengrat. Diesem rechts immer weiter aufwärts folgen. Nach gut einer Stunde, einigem Schweißverlust und Puls bis zum Anschlag hat man es geschafft! Man ist auf Big Daddy angekommen. Die Belohnung ist ein tolles 360° Panorama über die Namib, das Dead Vlei und die White Mountains südlich davon. Weiter geht es nun leicht Dünabwärts, bis man schließlich eine komplette Wanderrunde um das Dead Vlei geschafft hat.
Tipp: Nicht am Morgen mit hunderten anderen sich die Dünen teilen, sondern erst am Mittag hineinfahren, Lunch unter dem Schatten der Bäume am Dead Vlei Parkplatz machen und dann das Trekking starten. Achtung: Genügend Wasser mitnehmen und beachten, wann das Gate am Ausgang des Parks schließt! Fahrtzeit ca. 1h.
Wer Sossusvlei einmal von der ganz anderen Seite (nämlich von Westen her) erkunden will: Puretreks hat eine Durchquerung der Namib von der Skelettküste bis Sossusvlei im Programm: Namib Trekking pur – Durch Sondergenehmigung wandern wir intensiv mehrere Tage dort, wo normalerweise keine Touristen hinkommen.
Wandern in Swakopmund | Skelettküste
Ja, auch in Namibia bzw. am Rand der Namibwüste gibt es Kamele! Diese sind tatsächlich die Nachfahren der Kaiserlichen Deutschen Schutztruppe plus einige aus Saudi Arabien hinzugekaufte Tiere. Direkt bei Swakopmund hat ein Namibier diese Kamele stationiert und veranstaltet dort in der Regel meist Halbtagesausritte. Auf Nachfrage sind aber auch mehrtägige kleine Rundtouren möglich. Es geht gemütlich und eher landschaftlich schön zu, denn die Tiere sind nicht mit den trainierten Kamelen z.B. in der Sahara zu vergleichen! Wer Interesse hat, findet unter swakopmundguesthouse.com Ansprechpartner für einen guten Aufenthalt und erhält Tipps zu Kameltouren.
Weite Teile der südlichen Skelettküste waren zum Wandern bislang Tabu. Zum einen lag hier das Diamantensperrgebiet Nr. 2 und zum anderen ist auch die Skelettküste Naturschutzgebiet bzw. gehört zum Naukluft Nationalpark. Wer aber trotzdem die Schönheit der Küstenwüste entdecken will und z.B. Robbenkolonien, Flamingos, Schakale und Geckos sehen möchte, kann dies gut auf Tagestouren bei Walfischbucht (Walfisbay) machen. Direkt bei der Stadt darf dort noch jeder in die Dünen (leider auch Quads etc.) aber es gibt auch lokale Tour-Operator, die einen etwas weiter südlich bringen können.
Wandern im Namibrand Naturreservat | Tok Tokkie Trail
Im östlichen Teil des Naukluft Nationalparks hat der deutschstämmige Namibier Albi Brückner während mehr als drei Jahrzehnten seine Vision Realität werden lassen. Durch Zusammenkauf verschiedener einzelner Farmen entstand ein 200.000 Hektar riesiges privates Naturreservat. Dort ist wenig (und eher sehr gehobener) Tourismus z.B. in Form der Wolwedans Lodge angesiedelt und man zählt heute einige tausend Oryxantilopen, Zebras und Strauße. Seit 2013 ist das Reservat auch Unesco Weltkulturerbe! Im südlichen Teil befindet sich der Tok Tokkie Trail, benannt nach dem Wüstenklopfkäfer.
Hier können Wanderer ein Wüstentrekking der besonderen Art buchen: Geführt von einem erfahrenen und kundigen Guide geht es in 3 Tagen durch die Namib, die älteste Wüste der Erde und dabei lernt man unglaublich viel über die Flora und Fauna Namibias. Die Wanderungen sind körperlich etwas fordernd aber dafür sitzt man am Abend gemütlich in der Wüste bei Kerzenschein und genießt Wein und gutes Essen. Die Nächte verbringen die Wanderer unter dem Sternenhimmel im kuscheligen Federbett. Mein absolutes Highlight ist der Morgenkaffe (oder Tee), den man, wenn sich der Himmel gerade violett färbt, ans Bett gebracht bekommt! Der Tok Tokkie Trail ist oft lange im Voraus ausgebucht also früh anfragen! Mehr Infos unter: www.toktokkietrails.com
Wandern im südlichen Teil der Namibwüste
Im Süden der ältesten Wüste unserer Erde liegt zum einen der berühmte Fish River Canyon (über den ich heute mal nichts schreiben werde) aber auch etwas näher zur Küste hin ein Wildpferdereservat und die Farm Klein Aus Vista. Die Brüder Piet und Willem Swiegers haben hier mit viel Liebe vier ganz unterschiedliche Unterkünfte in die Landschaft integriert, darunter auch eine Campsite. Hier kann man sechs verschiedene Trails (von 3h bis zur Tageswanderung) allein machen. Sie sind markiert und es gibt Kartenmaterial.
Nach Absprache ist es auch möglich, eine Tour zu den rostroten Koichabdünen inkl. Wüstenwandern in den Dünen zu buchen. Mehr Infos: www.klein-aus-vista.com/de/Wanderungen.html
Zum Schluss möchte ich mir erlauben, auch auf die Namibia Trekkingreisen im Puretreks-Programm hinweisen. Diese einzigartigen Wanderrouten – fernab touristisch ausgetretener Pfade – habe ich gemeinsam mit meiner namibischen Partneragentur entwickelt und die Trekkingrouten weltweit als einziger Reiseveranstalter im Programm!
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